Das Captain-Kirk-Gefühl

Freizeit: Filmpark eröffnet 1,6 Millionen Euro teure Star-Trek-Ausstellung / Wertvolle Exponate aus den Serien und Filmen

Vor kurzem noch in Hollywood, jetzt in Potsdam: Requisiten aus Star-Trek-Film sind erstmals in Europa zu sehen.

Sich einmal kraftvoll aus dem Chefsessel drücken und energisch „Auf den Schirm!“ rufen. Oder „Energie auf die vorderen Phaserbänke.“ Oder „Übernehmen Sie, Nr. 1“ – dieses James-T.-Kirk oder Jean-Luc-Picard-Gefühl können alle Star-Trek-Fans ab morgen bis Ende Oktober für 13 Euro Eintritt im Filmpark genießen. Solange währt die Star-Trek-Ausstellung in der Caligari-Halle, die Filmpark-Geschäftsführer Friedhelm Schatz gestern vorstellte. 1,6 Millionen Euro lässt der Filmpark sich die aufwändige Schau auf 12 000 Quadratmetern kosten, 130 000 Besucher müssen kommen, um die Kosten zu refinanzieren. Im Gegenzug erleben sie zweitgrößte Schau des elf Filme und sechs Serien mit 726 Folgen umfassenden Star-Trek-Universums um Raumschiffe, fremde Planeten und eigentümliche Rassen, die bislang in Europa zu sehen war. Erstmals ausgestellt wird der Transporter-Raum, der im bislang jüngsten Star-Trek-Film zum Beamen der Mannschaft zum Einsatz kam. Unumstrittener Höhepunkt ist dennoch die Kommandobrücke der „USS Enterprise 1701-D“, der erfolgreichsten Serie mit Captain Jean-Luc Picard. Der Versuchung, in seinem Sessel Platz zu nehmen oder in dem seines ersten Offiziers William T. Riker konnten beim Pressetermin nur die wenigsten Journalisten widerstehen.
Für Nicholas Cooper waren hingegen die fast eine dreiviertel Tonne schweren Modelle der „Enterprise“ und der „Voyager“ die größte Herausforderung. Das Unternehmen des Australiers hat die Ausstellung konzipiert, transportiert und aufgebaut. Die schweren Modelle, die in den Serien für die Außenaufnahmen der Schiffe benutzt wurden, unter die Decke zu bringen, sei keine leichte Aufgabe gewesen, sagt er. Auch der Transport der wertvolle Stücke auf dem Seeweg sei eine Herausforderung. Zu den wertvollsten Stücken zählen indes die 26 Originalkostüme, die von Spock, Kirk, Uhura und Co. in den Filmen getragen wurden. Drittes Originalset ist die Bar des Ferengi „Quark“ aus der dritten Serie „Deep Space Nine“. Sie soll „behutsam“ auch für Partys im Rahmen der Ausstellung genutzt werden, so Friedhelm Schatz.
Rund zwei Stunden Zeit brauchen die Besucher, um all die Masken, Kostüme und Ausrüstungsgegenstände wie Phaser-Waffen, Kommunikatoren und Tricorder zu bewundern, Picards Schreibtisch, Worfs Schwert und den klingonischen Kaiserthron zu bewundern oder sich vor dem Green-Screen virtuell ins All zu begeben. Gerhard Raible von der Trek-World-Marketing versprach ein spannendes Begleitprogramm mit wissenschaftlichen Vorträgen und den Besuchen von Originalschauspielern in den nächsten Monaten. Welche das sein würden, verriet er aber noch nicht. „Wir sind mit fast allen im Gespräch, aber es ist nicht immer leicht“, so Raible. Lediglich einen Auftritt von „Mr. Spock“ alias Leonard Nimoy sei ausgeschlossen. Der 80-Jährige ziehe sich langsam aus dem Star-Trek-Zirkus zurück. Die „Kapitäne“ Kirk (William Shatner) und Picard (Patrick Steward) würden aber noch von ihm „bearbeitet“.

Erschienen am 30. April 2011

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