Hilfsbereitschaft, adventliche

Wer wochentags lange arbeiten muss und am Wochenende wenig Lust verspürt, sich vom Strom der Adventsshopper zufällig an einem Geschenk vorbeitreiben zu lassen – autonome Bewegungen sind in Konsumtempeln an Samstagen nahezu unmöglich – der greift zur Internetbestellung. Ein Paketdienst liefert das Gewünschte an die Wohnungstür, ganz sorgenfrei. Soviel zur Theorie. In der Praxis nimmt dann gern ein Nachbar die Pakete entgegen, eine Geste voller Hilfsbereitschaft, die gut in die Vorweihnachtszeit passt. Dumm nur, wenn dieser Nachbar an einem Freitag Anfang (!) Dezember gleich acht Pakete für den ganzen Flur bei sich parken lässt, dann aber grußlos bis ins neue Jahr in den Winterurlaub verschwindet. Die gute Laune, die sich seither täglich vor seiner Tür zusammenrottet, trägt nur noch wenig adventliche Züge.

(Erschienen am 17.12.2012)

Hinterlasse eine Antwort

Du musst angemeldet sein, um einen Kommentar zu erstellen.


%d Bloggern gefällt das: