Diskriminiert im Parkhaus

Da wird nun im Alltag alles auf Gedeih und Verderb „durchgegendert”, auf dass die Gleichstellung von Frau und Mann auch in der Sprache vollzogen sei, da wird — deshalb „Verderb” — jedwede Sprachlogik und -schönheit missachtet. Von „Studierenden” und „Arbeitenden” wird gefaselt, obwohl doch Studenten und Arbeiter gemeint sind, denn „studierend” ist nur, wer gerade in Hörsaal oder Bibliothek sitzt, Student hingegen jeder an einer Uni eingeschriebene und „arbeitend” nur, wer gerade jetzt arbeitet, sobald er aber Feierabend hat, wird aus dem Arbeitenden ein Arbeiter. Da müssen wir das Binnen-I erleiden, das spätestens beim Aussprechen plötzlich die Männer diskriminiert („MitarbeiterInnen”) und der Verweis darauf, dass es im Deutschen nicht ohne Grund ein geschlechtsneutrales Maskulinum gibt, das Mann getrost verwenden kann, verhallt ungehört. Da passiert all das, und dann findet sich plötzlich im Parkhaus der Bahnhofspassagen das Schild „Frauenstellplatz” — fünf Zentimeter über der Mülltonne angebracht. Wären die Gleichstellungsbeauftragten dieses Planeten nicht mit der Verhunzung der Sprache ausgelastet, hier böte sich ihnen mal ein echtes Betätigungsfeld.

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