Risiken und Nebenwirkungen

Ich mag meinen Hausarzt. Wirklich. Er hört tatsächlich zu, nimmt sich Zeit, stellt differenzierte Diagnosen. Doch vor das Gespräch mit dem Arzt haben die Götter die Tresenkraft gesetzt. Nach einer statistisch abgesicherten, repräsentativen Studie, durchgeführt von – nunja: mir, verhält sich die Abwehrgewalt der Praxisschwester direkt proportional zur Freundlichkeit des Arztes. Als ich ob fieser Nebenwirkungen eines Medikaments dieser Tage meinen zuhörenden Arzt konsultieren wollte, scheiterte ich. Mal wieder. Vermutlich werden Praxishilfen irgendwo industriell gefertigt, in einem Werk, in dem auch Kampfdrachen der Einsatzklasse gezüchtet werden. Dort lernen sie, wie man den Zugriff auf den Arzt verteidigt, als gelte es den Weltfrieden. Das Fatale daran ist: Vermutlich kann sich der Arzt nur deshalb soviel Zeit nehmen, weil er diesen Drachen beschäftigt. Ein Dilemma. Der Arzt lagert seine dunkle Seite an den Tresen aus und produziert so eine Nebenwirkung, vor der keine Packungsbeilage warnt.

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