Endlich!

Jan Bosschaart über eine Ernährungsstudie, die längst überfällig war

Wir haben es ja immer geahnt, dass Vegetarier keine echten Kerle sind. Diese ganze Weinerlichkeit wegen ein paar geschlachteter Säuger; diese Genussunfähigkeit, wenn alles Fleisch außer totgestreichelten Tieren auf dem Teller blieb, das wirkte nicht eben wie die Inkarnation des Maskulinen auf uns. Da begrüßen wir eingefleischten Tofu-Brätling-Verweigerer, dass die Wissenschaft nun, nach Jahren voller Studien über Schädlichkeit und Schändlichkeit des Fleischgenusses, einmal unsere Sprache spricht: Ein Harvard-Mediziner fand heraus, dass der Verzehr von Soja-Produkten die Spermienqualität nachhaltig beeinflusst. Tofu-Typen, so die Studie, bilden nur halb so viele Spermien wie Eisbeinesser aus. Die Begründung dafür ist Wasser auf die Mühlen unserer Vorurteile: Soja enthält Isoflavone, die im männlichen Körper wie weibliche Hormone wirken. Ha! Ihr Weichlinge! Ihr Mädchen! Im Lichte der neu gewonnenen Erkennntis völlig überflüssig ist daher eine zweite Meldung, nach der vegan lebende junge Eltern ihre Ernährung vorübergehend umstellen sollten, weil Babys Eisen benötigen. Wir fragen an dieser Stelle besorgt und hämisch zugleich: Welche Babys?

Erschienen am 31.07.2008

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