Wo Umziehen noch lohnt

Ein Traum von einer Party: Eine Stadt feiert ihren 33 333. Einwohner

KÖNIGS WUSTERHAUSEN Es war die größte Party seines jungen Lebens: Zum 6. Geburtstag zählte Arne Jach nicht weniger als 21 Gäste. Mit ihnen lieferte er sich zunächst wilde Verfolgungsjagden in schneidigen Sportwagen, wechselte danach aufs Grün zu einer gepflegten Partie Golf und bat hernach zum Italiener, um ausgiebig zu Schlemmen. Es versteht sich, dass der Transfer zur Party und zurück in die Kita sowie Getränke nach Herzenslust inbegriffen waren. Und das Schönste daran: Arne ließ sich die kostspielige Party, die die Mädels nachhaltig beeindruckte, von der Stadt bezahlen. Damit nicht genug, musste auch Bürgermeister Stefan Ludwig nebst Pressesprecher antreten, ihm seine Aufwartung zu machen. Huldvoll nahm der Jubilar das Geschenk aus den Händen des Stadtvaters entgegen, dem er daraufhin großzügig gestattete, im Flitzer Platz zu nehmen, um sich fürs Erinnerungsfoto ablichten zu lassen.

Ganz schön unverschämt, könnte man meinen, doch der Fall liegt anders: Als Arne am 2. Februar mit seinen Eltern aus Zeuthen nach Königs Wusterhausen zog, vermerkte der Computer im Einwohnermeldeamt, er sei der 33 333. Einwohner der Stadt, und diese Schnapszahl wollte der Bürgermeister nicht ungefeiert verstreichen lassen. Angesichts des zarten Alters des zu Ehrenden schied Schnaps allerdings aus, und daher entschied Stefan Ludwig auf „Party im Kiebitzpark“, die wegen des Wetters auf den Arnes gestrigen 6. Geburtstag verschoben wurde.

Er habe vor Aufregung kaum geschlafen, erzählte Mutter Diana, die dem Trubel aus 22 Kindern und zwei Erzieherinnen am Rande beiwohnte. Selten habe sie ihren ruhigen Sohn so aufgekratzt erlebt. Den Rest des Tages ließ Familie Jach daher etwas ruhiger angehen: Zum Geburtstagsbowling am Nachmittag kam nur noch ein Freund mit. Wie Arne die Tränen der vielen Mädchen getrocknet hat, deren Star er seit gestern ist, wurde nicht überliefert.

Erschienen am 15.05.2007

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